Im Auftrag der Bundesregierung hat das Technische Hilfswerk (THW) am heutigen Samstag ein fünfköpfiges Erkundungsteam nach Äthiopien entsandt. Die Experten sollen das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) bei der Bewältigung der Hungersnot am Horn von Afrika beraten und Unterstützungsmöglichkeiten durch das THW prüfen. HelferInnen des THW Rüsselsheim halten sich derzeit bereit, um das Personal im Zentrum für Auslandslogistik (ZAL) in Mainz, dem Drehkreuz des THW für alle Auslandseinsätze, bei einem möglichen Einsatz in Afrika mit der Bereitsstellung und Verschickung der erforderlichen Ausstattung bei zu unterstützen.
Am Horn von Afrika sind rund 12 Millionen Menschen aufgrund der anhaltenden Dürreperiode vom Hungertod bedroht. Die Flüchtlingscamps an der Grenze zu Somalia sind überfüllt. Aufgabe des Erkundungsteams ist es nun, Möglichkeiten für weitere Camps zu identifizieren und geeignete Hilfsmaßnahmen durch das THW zu eruieren.
Einsatzoptionen des THW könnten in den Bereichen Aufbau von Infrastruktur, Bau von sanitären Einrichtungen und Wasserversorgung für die Flüchtlinge liegen. Das THW verfügt über eine operative Einheit, die schnell und gezielt technische und logistische Hilfe beim Campaufbau leistet. Zur Zeit unterstützen THW-Kräfte die Vereinten Nationen (UN) beim Bau von Unterkünften für Mitarbeiter verschiedener UN-Organisationen im Südsudan.
Das Technische Hilfswerk ist die Einsatzorganisation des Bundes für den Bevölkerungsschutz, getragen von über 80.000 ehrenamtlichen Einsatzkräften und rund 800 hauptamtlichen Mitarbeitern. Mit technischem Fachwissen und Spezialgerät leistet das THW seit vielen Jahren auch im internationalen Bereich schwerpunktmäßig technisch-logistische Hilfe. In den vergangenen sechs Jahrzehnten war das THW weltweit in mehr als 130 Ländern bei humanitärer Soforthilfe, Projekten und Hilfsgütertransporten im Einsatz.