Bei der Bombenentschärfung in Koblenz am Sonntag war auch ein Mitglied des Rüsselsheimer Technischen Hilfswerks im Einsatz. Michael Walsdorf fungierte dort als Baufachberater. Als Bauexperte hätte er im Falle einer Detonation der Bomben die Einsatzleitung und Einsatzkräfte bei den Rettungsmaßnahmen beraten und unterstützen müssen, also erklären, welche Maßnahmen getroffen und welche Prioritäten gesetzt werden.
Baufachberater beim THW
Der 44-Jährige, der in Trebur wohnt, hat Architektur studiert und auch entsprechende Zusatzausbildungen. Er war früher auch in der Bauleitung tätig, arbeitet allerdings seit 2003 beim THW in Mainz. Nebenbei ist er seit 1985 bei dem Hilfsdienst auch ehrenamtlich tätig, zunächst in Groß-Gerau, jetzt in Rüsselsheim. Er wird im ganzen Kreis Groß-Gerau als Fachmann für Gebäude bei besonderen Feuerwehreinsätzen angefordert, etwa in fünf bis acht Fällen pro Jahr.
Die Anforderung für den Bombeneinsatz erreichte Walsdorf am Freitag kurzfristig, nachdem die Stadt Koblenz über das THW einen Baufachmann angefordert hatte. Er fuhr nach Koblenz und meldete sich um 7 Uhr morgens im Bereitstellungsraum, wo er dann seine Zeit verbrachte. „Ich habe eigentlich nur gewartet“, beschrieb der Treburer seine Tätigkeit. Als nachmittags dann klar war, dass die Blindgänger durch den Kampfmittelräumdienst erfolgreich entschärft werden konnten, „war die Arbeit für mich abgeschlossen“. Um 17.30 fuhr Walsdorf wieder nach Hause. Der Einsatz sei dennoch interessant für ihn gewesen: Stabsarbeit kannte er zwar, aber es war das erste Mal, dass er bei einer Evakuierung dabei war - und dann gleich bei der größten nach dem Zweiten Weltkrieg.